DI 16.09.2025 | 19:00 UHR
„Vielfalt als Bereicherung – Gestaltung eines sozial und kulturell inklusiven Stadtraums”
Lambertipassage, Gesprächsrunde mit Diskussion: in Kooperation mit dem städtischen Kulturamt und dem Amt für Zuwanderung und Integration, Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern von migrantischen Selbstorganisationen, der Bauwirtschaft, der Universität und der Stadt Oldenburg. Moderation: Heiko Matthias, bau_werk e.V. und Aliz Müller, Integrationsbeauftragte der Stadt Oldenburg, geplante Fotoausstellung „Oldenburg, hier fühle ich mich zuhause, weil _“
In Kooperation mit dem städtischen Kulturamt und dem Amt für Zuwanderung und Integration, findet diese Veranstaltung statt, zu der wir Hannah Brill vom ILS Dortmund gewinnen konnten.
Sie hält einen einleitenden Vortrag zu Ihrem Forschungsprojekt über „Ankunftsquartiere“ . Im Anschluss daran wollen wir mit Vertreterinnen und Vertretern migrantischer Gruppen, der GSG OLDENBURG und dem neuen Sozialdezernenten der Stadt Oldenburg diskutieren, wie unsere Stadt als „Ankunftsquartier“ funktionieren kann, wie Bau- und Sozialpolitik diese entwickeln wollen und was Ankommende verbessern würden.
Zudem wird im Rahmen dieser Veranstaltung die Ausstellung des begleitenden Fotowettbewerbs „Oldenburg, hier fühle ich mich zuhause, weil _“ eröffnet.
Der Ablauf:
Impulsreferat von Referentin:
Hannah Brill, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), Dortmund
Podiumsdiskussion u.a. mit:
- Bayan Anouz, Erziehungswissenschaftlerin, Dozentin in der sozialen Arbeit, Unternehmerin im Bildungsbereich und Trainerin im Bereich Migration und Diversität, Oldenburg
- Prof.in Dr.in Ayça Polat, Professorin für Sozialpädagogik in der Migrationsgesellschaft sowie Leiterin des Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC), Oldenburg
- Ilyas Yanc, Vorsitzender des Yezidischen Forum e.V. Oldenburg
- Daniel Jircik, Geschäftsführer GSG OLDENBURG
- Jan Bembennek, Sozialdezernent der Stadt Oldenburg
Moderation:
- Heiko Matthias, bau_werk e.V.
- Aliz Müller, Integrationsbeauftragte der Stadt Oldenburg
Der Impulsvortrag: Ein Viertel zum Ankommen
ILS-IMPULSE zur Frage wie Ankunftsquartiere zum Integrationsmotor werden können
Städte und Gemeinden in Deutschland sind zunehmend von Migration und Diversität geprägt. Neuankommende zieht es dabei häufig in sogenannte Ankunftsquartiere. Das neue ILS-IMPULSE „Ankunftsquartiere als Integrationsmotor“ wirft einen Blick auf diese Viertel und formuliert Handlungsempfehlungen für kommunale Akteure.
Ankunftsquartiere kennzeichnet eine hohe Bevölkerungsdynamik. Sie sind im innerstädtischen Vergleich besonders von internationaler Zuwanderung und Fluktuation geprägt. „Diese Quartiere übernehmen eine wichtige gesamtstädtische Funktion bei der Integration von Geflüchteten. Zugewanderte finden hier gewachsene Unterstützungsnetzwerke und eine entsprechende soziale Infrastruktur“, erläutert ILS-Wissenschaftlerin Dr. Heike Hanhörster, die das Heft zusammen mit Nils Hans und Simon Liebig verfasst hat. In der öffentlichen Debatte werden diese Viertel häufig defizitär gesehen, als „ghettoisierte“ Bereiche mit einem hohen Konfliktpotenzial. „Es geht um nicht weniger als einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Ankunftsquartieren“, so Hanhörster weiter. „Diese Quartiere sind in der Regel über einen längeren Zeitraum Orte des Ankommens und sie brauchen eine entsprechende Förderung.“ Nach wie vor wird häufig versucht, „stabile“ Bevölkerungsstrukturen und eine „richtige Mischung“ aus verschiedenen Gruppen zu erreichen. „Für ein stabiles Quartier ist nicht die Höhe des Anteils von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte entscheidend, sondern die Ausstattung mit bezahlbarem Wohnraum, entsprechende Beteiligungsstrukturen und soziale Infrastrukturen, die zu den Bedarfen passen“, erläutert die Wissenschaftlerin. Damit Ankunftsquartiere zu erfolgreichen Integrationsorten werden, empfehlen die Forschenden beispielsweise niederschwellige, dezentrale Beratungsangebote und die weitere konsequente Stärkung der interkulturellen Öffnung von Einrichtungen und Organisationen.
Die Ergebnisse basieren auf dem von der Stiftung Mercator geförderten Projekt „Ankunftsquartiere: Charakteristika und Funktion für die Integration Zugewanderter und den sozialen Zusammenhalt von Stadtgesellschaften“, das das Team des ILS gemeinsam mit Prof. Dr. Susanne Wessendorf von der Coventry University (Großbritannien) durchgeführt hat.
Hannah Brill hat Geographie mit dem Schwerpunkt Governance und Raum an der Universität Bonn studiert. Bereits während des Studiums sammelte sie erste praktische Erfahrungen in der gemeinwohlorientierten Immobilienentwicklung bei der Montag Stiftung. Nach dem Studium arbeitete sie im Kontext des Wohnraummanagements der Stadt Köln und der Antidiskriminierungsarbeit für den Kölner Flüchtlingsrat e.V. und engagierte sich in der Kulturarbeit im Irak beim Goethe-Institut.
Seit zwei Jahren ist sie beim Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Dortmund tätig mit den Schwerpunkten sozialräumliche (Un-)Gleichheit, Wohnen, sowie Migration. Neben der beruflichen Tätigkeit engagiert sie sich als Vorständin im interkulturellen Verein Über den Tellerrand Kochen Köln e.V., der Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft fördert.
Veranstaltungsort
Lambertipassage